Haus Wippermann - Lemgo

Über das Projekt
Haus Wippermann - Lemgo


Kategorie
Naturstein, Farbfassung und Anstriche, Putz und Stuck

Auftraggeber
Stadt Lemgo, Gebäudewirtschaft

Zeitraum
2019-2022

Ort
Lemgo
Dieses giebelständige zweigeschossige Bürgerhaus wurde 1576 zur Zeit der Weserrenaissance im spätgotischen Stil mit ersten Renaissancemotiven erbaut. Besonders hervorzuheben ist die repräsentative Frontfassade an der Ostseite, welche von einem aufwändig gestalteten Staffelgiebel aus Sandstein gekrönt wird.  
Nachdem das Gebäude 1854 zu einer Desstilationsanstalt und Essigfabrik ausgebaut wurde, kam es zwischen 1977 und 1979, nach der Auslagerung des Betriebes, zu einer umfassenden Sanierung, u.a. mit dem Ziel, die historische Gestalt des Bauwerks wiederherzustellen.
Unter der Prämisse einer Umnutzung, des vom Leerstand betroffenen Gebäudes, durch die Volkshochschule Lemgo-Detmold und weiterer Partner, wurde es daraufhin im Rahmen einer gewerkeübergreifenden denkmalgerechten Sanierung erneut umfassend konservatorisch und restauratorisch bearbeitet. 

Während der Untersuchung zum Erhaltungszustand der Fassaden, konnten unter anderem folgende Schadensbefunde festgestellt werden:

  • partielle Farbablösungen durch Versprödung oder Blasenbildung aufgrund der wechselseitigen Beeinflussung von Untergrund, Wasserführung und dem aufgebrachten Farbsystem
  • großflächige Hohlstellen und/oder Rissbildungen an den Kontaktbereichen zum Naturstein
  • leichte Risse und Brüche sowie vereinzelte Abplatzungen bzw. Fehlstellen am Naturstein, die besonders stark von dem Schädigungsprozess der Schuppen- und Schalenbildung betroffen sind
  • nahezu komplett abgängigen Stoßverfugung zwischen den einzelnen Werksteinen der pro Geschoss horizontal über die gesamte Ostfassade verlaufenden Gurtgesimse

Weitere Schäden betrafen mangelhafte Metallabdeckungen, korrodierte Metallteile, Mängel am Holzfachwerk sowie biogener Bewuchs an den Wandflächen.

Kurzbeschreibung der Sanierungsmaßnahme:

  • Ostfassade komplette Putzentfernung / Sonstige Fassaden nur partieller Putzabtrag
  • schonende Reinigung Putz- und Natursteinflächen 
  • Fugensanierung
  • Natursteinrestaurierung des vorhandenen Weser-Buntsandsteines (Steinersatz durch Vierungen im geringen Umfang, Steinergänzung durch spezifisch angepasste RME)
  • partielle Mauerwerksanierung / Untergrundvorbereitung
  • Putzsanierung (Ostfassade kompletter Putzaufbau in hydrophilen Reinkalkputz-System)
  • Neuanstrich mittels einkomponentigen Silikatsystem
  • Besonderheit Farbkonzept: Anstrich an Putzfarbton orientiert (möglichst historisches Erscheinungsbild) - Kontraste zu angrenzenden Bauteilen möglichst ausgewogen und harmonisch (Vorgaben der Denkmalpflege), vorhandenes Fachwerk wurde dementsprechend am umbragrauen Grundfarbton des verbauten Natursteins angelehnt  - Steinsichtigkeit der Werksteine wurde bewusst wieder hergestellt (Entfernung / Reduzierung vorhandener Altanstriche)
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