Historisches Rathaus - Lemgo

Über das Projekt
Historisches Rathaus - Lemgo


Kategorie
Naturstein, Putz und Stuck, Farbfassung und Anstriche

Auftraggeber
Stadt Lemgo, Hochbauamt

Zeitraum
2005-2011

Ort
Lemgo
Das historische Rathaus von Lemgo ist mit seinem Apothekenerker (1612) als Höhepunkt der Weserrenaissance zu beschreiben. Ab 1325 bis 1612 erlangte es in mehreren Erweiterungen und Umbauten seine heutige Gestalt. Besonders erwähnenswert sind die von Georg und Ernst Crossmann geschaffenen filigranen Steinmetzarbeiten am Apothekenerker.

Im Jahr 2005 wurde eine Sanierungsmaßnahme an der Natursteinarchitektur des historischen Rathauses in Lemgo geplant. Das LRP-Fachplanungsbüro erstellte im Planungsprozess ausführliche Begutachtungen zur Erfassung der Bausubstanz der Außenfassaden sowie der auftretenden Schäden. Das daraufhin verfasste Leistungsverzeichnis gilt als Grundlage für die Durchführung der Sanierung durch ausgewählte Fachfirmen. Diese Vorgehensweise setzt sich in insgesamt fünf Bauabschnitten bis ins Jahr 2011 fort.

Zusammenfassend war ein sehr unterschiedlicher Erhaltungszustand an den einzelnen Bauabschnitten des Rathauskomplexes zu diagnostizieren. Schadensbilder, Schadensumfang, Gefährdungspotential für die Substanz und Gefährdung der Verkehrssicherheit stellten sich sehr differenziert dar.
  • Unter dem Aspekt Verkehrssicherheit waren zwei Bauteile hochgradig gefährdet. Die Giebelbekrönung des Apothekenflügels zeigte hochgradige Verwitterungsspuren am Naturstein die zu einer massiven Reduzierung der Werksteinquerschnitts geführt haben, so dass die Stabilität der Konstruktion nicht mehr gewährleistet war. Der mittlere Westgiebel (Ratskammergiebel) wies unzählige konstruktive Unzulänglichkeiten auf in Form harter Zementputze und stark korrodierter Eisenträger, so dass die gesamte Hintermauerung des Giebels und die Fialen hochgradig gefährdet waren.
  • Unter dem Aspekt Gefährdung denkmalwerter originaler oder historischer Substanz lagen in allen figürlichen, ornamentalen und architektonischen Details aus Naturstein Schadensphänomene und –mechanismen vor, die ebenfalls dringenden Handlungsbedarf signalisierten, um weitere Verluste der Substanz zu vermeiden.
  • Metallabdeckungen auf den Gesimsen und Sohlbänken waren formal und technologisch absolut unbefriedigend.
Die Sanierungsmaßnahmen umfassten ein weites Spektrum hinsichtlich verwendeter Materialien, technologischem Aufbau und desolatem Erhaltungszustand sowohl des Originalbestandes sowie der früheren Restaurierungsmaßnahmen. Die fachtechnische Planung und Begleitung während der Ausführung der aktuellen Restaurie-rung und Sanierung gewährleistet ein Höchstmaß an Ausführungsqualität. 

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