St.Stephan - Vlotho

Über das Projekt
St.Stephan - Vlotho


Kategorie
Naturstein, Putz und Stuck

Auftraggeber
 Ev.-luth. Kirchengemeinde Vlotho

Zeitraum
2020-2022

Ort
Vlotho
Die thematisierten historischen Mauerwerksteile der St.Stephanskirche sind vermutlich Überreste des mittelalterlichen Nonnenklosters und späteren Zisterzienserklosters Segenstal (erbaut 1325). Gebildet wird die (heutige) Außenmauer durch den linken Mauerwerksabschnitt südlich des Chores, den daran snschließenden Kamin und den rechten Mauerwerksabschnitt als Außenmauer des Anbaus.

Der überlieferte Mauerwerksbestand, der zur Untersuchung ansteht war bisher zeitlich und bautechnologisch nicht detailliert untersucht. Erkennbar wurde anhand der gewonnenen Einzelbefunde, dass das Mauerwerk ein Konglomerat verschiedener Bau- und Sanierungsepochen darstellt. Ablesbar werden diese durch baulich-konstruktive und materialtechnische Befunde.
Anlass der beauftragten Begutachtung und Untersuchung des südlichen Außenmauerwerks war der allgemeine Erhaltungszustand des Mauerwerkes sowie eine zu ermittelnde und bewertende Gefährdungsanalyse. Die Bestandsaufnahme erfolgte durch händische Begutachtung des Bauteils und Berücksichtigung aller fachtechnischen Faktoren. Höher liegende Bereiche wurden mittels Drohnenbefliegung inspiziert. Weiteres Ziel der Begutachtung war es, ein maßnahmenrelevantes Schadensglossar zu erstellen in welchem die technologischen Befunde und Schadensphänomene zur Mauerwerkssubstanz aufgezeigt wurden, um den Umfang und den Inhalt erforderlicher Sanierungsmaßnahmen weitestgehend ermitteln zu können.
Das orientierende Maßnahmenkonzept wurde durch das LRP-Fachplanungsbüro entwickelt und in ein Leistungsverzeichnis zur Ausschreibung umgesetzt. Sämtliche Maßnahmen wurden mit den beteiligten Denkmalbehörden (Rheinisches Amt für Denkmalpflege und Untere Denkmalbehörde) abgestimmt und im laufenden Ausführungsprozess über Musterflächen definiert.

Ziel der geplanten Maßnahme war der konservatorische Erhalt der überlieferten BAusubstanz. Dabei sollte das bestehende Erscheinungsbild weitestgehend unverändert bleiben.
Die Gesamtmaßnahme umfasste die nachfolgend aufgelisteten, restauratorisch geprägten Sanierungsmaßnahmen:
  • Entnahme von zementären Altergänzungen
  • Entnahme von alten Ziegelergänzungen
  • Sicherung von losem Gesteinsmaterial
  • Hinterfüllung der Putzreste mittels Injektionsmasse sowie anbindung der Putzflanken durch Anböschung
  • Anböschung der historischen Lehmbefunde
  • Partielle Behandlung erodierter Oberflächen zur Behandlung der Alveolarverwitterung des Muschelkalkes
  • Neuversetzung von desolatem Mauerwerk zur Wiederherstellung der statischen Sicherheit sowie zum Verschluss von Fehlstellen im Mauerwerk
  • bei den Ausbauarbeiten der Ziegel wurde eine Nische freigelegt, welche nach Absprache mit den beteiligten Denkmalbehörden mit einem Abstand zum historischen Befund wieder zugemauert wurde. So wurde in konservatotischer Sicht ein Erhalt der Nische im derzeitigen Zustand gewährleistet
  • Entwicklung eines Fugenmörtels zur Erneuerung desolater Zementverfugungen einer älteren Sanierungsmaßnahme. Der Fugenmörtel wurde in Gefüge, Farbigkeit und Eigenschaften exakt auf die bauzeitlichen Fugen abgestimmt, die noch in größeren Flächen erhalten sind

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