Bergfried Godesburg - Bonn Bad Godesberg

Über das Projekt
Bergfried Godesburg - Bonn Bad Godesberg


Kategorie
Naturstein

Auftraggeber
Städtisches Gebäudemanagement

Zeitraum
2013-2016

Ort
Bad Godesberg
Der noch umfassend erhaltene mittelalterliche Bergfried der Godesburg besteht aus massiven Mauern aus Tuffziegeln. An den stark bewitterten Turmseiten wiesen die Tuffziegel extreme Schäden auf, in Form von Bröckelzerfall, Rissbildungen, Abschalungen und desolaten Fugenmörteln.

Nach einer Erstuntersuchung und dem dabei festgestellten hohen Gefährdungspotential wurde der Turm über mehrere Jahre mit einem Schutznetz versehen. Die Stadt Bonn (Gebäudemanagement) beauftragte das Fachplanungsbüro LRP mit der Erstellung eines denkmalpflegerisch geprägten Sanierungskonzeptes, der Ausführungsplanung und der fachtechnischen Begleitung der Maßnahme. Das objektspezifisch für den Bergfried abgestimmte Restaurierungskonzept umfasste sehr unterschiedliche Maßnahmen im Spannungsfeld einer rein konservatorischen Sicherung und einer handwerklichen Sanierung. Das Maßnahmenkonzept wurde durch das LRP-Fachplanungsbüro entwickelt und in ein Leistungsverzeichnis zur Ausschreibung umgesetzt. Sämtliche Maßnahmen wurden mit den beteiligten Denkmalbehörden (Rheinisches Amt für Denkmalpflege und Untere Denkmalbehörde der Stadt Bonn) abgestimmt und im laufenden Ausführungsprozess über Musterflächen definiert. Die Gesamtmaßnahme umfasste die nachfolgend aufgelisteten, restauratorisch geprägten Sanierungsmaßnahmen:
  • Strukturelle Festigung des Steingefüges mit elastifiziertem Kieselsäureester auf Basis umfangreicher Voruntersuchungen und Messungen zur Eindringtiefe und zum Festigkeitsverlauf
  • Entwicklung eines Restauriermörtels für die Reprofilierung von Tuffziegeln auf Basis eines Romanzementes mit angepassten physikomechanischen Eigenschaften. Durch den Einsatz dieses Reprofilierungsmörtels konnte die Zahl des notwendigen Steinaustausches reduziert werden.
  • Entwicklung eines Fugenmörtels zur Erneuerung desolater Zementverfugungen einer älteren Sanierungsmaßnahme. Der Fugenmörtel wurde in Gefüge, Farbigkeit und Eigenschaften exakt auf die bauzeitlichen Fugen abgestimmt, die noch in größeren Flächen erhalten sind.
  • Statisch-konstruktive Sicherungsmaßnahmen wie Einbau von Vernadelungen oder Spi-ralankern, Verpressen von Hohlräumen im Mauerwerk.
  • Austausch stark geschädigter Tuffziegel und unzulänglicher Austauschziegel einer älteren Sanierungsmaßnahme. In Vorbemusterungen wurden verschiedene Versuche durchgeführt, um die glatt gesägten Oberflächen der Austauschziegel dem angewitterten Altbestand besser anzupassen. Die Anpassung erfolgte nach Abstimmung mit den Denkmalbehörden durch das Bearbeiten der Oberflächen mit einem Nadler.
  • Montage von Walzbleiabdeckungen auf wasserführenden Bauteilen.

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