Schloss Augustusburg - Brühl

Über das Projekt
Schloss Augustusburg - Brühl


Kategorie
Putz und Stuck, Farbfassung und Anstriche

Auftraggeber
BLB NRW NL Köln

Zeitraum
2010/2011, 2013/2014 und 2016/2017

Ort
Brühl
Schloss Augustusburg in Brühl zählt zu den ersten bedeutenden Schöpfungen des Rokoko in Deutschland. Der Kölner Kurfürst und Erzbischof Clemens August beauftragte 1725 den westfälischen Baumeister Johann Conrad Schlaun mit der Errichtung des Schlosses auf den Ruinen einer mittelalterlichen Wasserburg. Ab 1728 übernahm der kurbayerische Hofbaumeister François de Cuvilliés die Ausgestaltung als herausragende Residenz dieser Zeit. Bis zu seiner Vollendung 1768 wirkten hier namhafte Künstler von europäischem Ruf. Seit 1984 ist das Schloss in der Liste des UNESCO Weltkulturerbes der Menschheit.

Im Rahmen einer geplanten Sanierungsmaßnahme waren im Vorfeld zunächst detaillierte Voruntersuchungen der Fassaden erforderlich zur Ermittlung der Schäden an Naturstein, Putzflächen und Anstrichen. Hierzu wurde im Jahre 2010 das LRP-Fachplanungsbüro beauftragt. Die Untersuchungen erfolgten abschnittsweise an allen Fassaden mittels Hubsteiger. Die Be-funde zu den Werkstoffen Naturstein, Putz und Anstrichsystemen wurden in einem Schadenskataster dargestellt. Neben dem Schadenskataster wurde exemplarisch für einen repräsentativen Fassadenabschnitt eine Materialkartierung angelegt, die Auskunft gibt über die verbauten Materialien und Werkstoffe, da diese aufgrund des vollflächigen Fassadenanstriches so nicht gesichert differenzierbar waren. Um ein möglichst vollständiges Bild der verwendeten Materialien der verschiedenen Epochen zu erlangen wurden wichtige Archivalien zur den bisher bekannten Untersuchungen und Sanierungen der Vergangenheit in die Recherche einbezogen. Die Ursachen einiger Schäden wurden durch Analysen von Materialproben weiter beleuchtet. So erfolgten an verschiedenen Stellen Bohrmehlentnahmen im Tiefenprofil zur Ermittlung der Belastung durch bauschädliche Salze. In einem nächsten Planungsschritt erfolgte das Anlegen exemplarischer Musterflächen zu den verschiedenen notwendigen Sanierungsmaßnahmen, welche unter anderem durch gezielte naturwissenschaftliche Untersuchungen begleitet wurden. Beispielsweise konnte so die Wirksamkeit einer Festigungsmaßnahme überprüft werden.

In enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Denkmalbehörde folgte die Formulierung einer Sanierungsempfehlung bzw. eines Sanierungskonzeptes, welches nach Schadens- und Ausführungsprioritäten differenziert und in seiner denkmalpflegerischen Zielsetzung erläutert wurde. Dies bildete die Grundlage zur Erstellung einer eindeutigen Leitbeschreibung und Positionierung zur Ausschreibung an entsprechend qualifizierte Fachfirmen.

Das Projekt befindet sich zur Zeit noch in der Planungsphase.

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